Meine erste Schwangerschaft vor 11 Jahren lief ohne Komplikationen und ich erwartete eine ebenso einfach Geburt. Ohne gross nachzudenken unter dem Motto irgendwie wird das Kind schon rauskommen ging es langsam Richtung 40ssw. Ich war jung, machte mir keine Gedanken über die Bedeutung einer Geburt, geschweige denn über die Möglichkeit, dass ich selbst etwas dafür tun könnte wie die Geburt vor sich geht.

Ich war vorallem mit mir selbst beschäftigt und hinterfragte weder die diversen Methoden noch die Auswirkung dieser Methoden.

Das Krankenhaus war in meinen Augen sowieso heilig und dort würde man mich retten egal was passiert.

Ich schob die gesamte Verantwortung an die Ärzte ab. Was sind eigentlich Hebammen?!….Naja, die sind einfach einbisschen dabei bei der Geburt damit ich nicht so alleine bin, dachte ich mir. Ärzte haben schliesslich wichtigere Aufgaben. So kam mein Geburtstermin immer näher und nichts tat sich. Der kleine Kerl hatte wohl keine Lust auf die Welt zu kommen. Aber wir hatten doch ein Date!! Der Tag ist gekommen und er nicht… So hatte ich keine Lust und Geduld mehr. Die Schwangerschaft nervte mich mit jedem Tag mehr, der Rücken tat mir weh, 28 Kilo mehr auf den Rippen und Wassereinlagerungen der Sonderklasse machten mir das Leben schwer. Ich wollte nicht mehr! So beschloss ich nach 3 Tagen über dem Termin meiner Ärztin zu jammern, dass ich nicht mehr will. Naja, dann leiten wir die Geburt ein, Frau Bucher. Ohh meine Rettung war mein einziger Gedanke.

Freudig trat ich am nächsten Tag im Krankhaus an. Der vollen Überzeugung, dass jetzt alles fix läuft und mein Kind noch am selben Tag da sein wird. Die Einleitung wurde gestartet.

Ohne mich zu fragen oder zu wissen, was jetzt in meinem Körper abläuft fing das Drama an. Stundenlang keine Reaktion (klein Männchen wollte ja auch noch nicht!)… na gut, dann steigert man halt die Dosis der Medikamente und dies im Stundentakt. Nach 16 Stunden war ich auf der höchsten Dosis angelangt und die Hebamme erklärte mir dann; So geht das nicht weiter Frau Bucher… es tut sich nichts… naja fast nichts.. es ist keine Geburt in Sicht und sie sollten sich jetzt etwas entspannen. Wir können die Dosis nicht mehr steigern. Was???!!!!

Ich hatte stundenlang Höllenschmerzen und das Gefühl es zerreisse mir den Bauch und alles andere rund herum…. ich konnte kaum eine Wehe veratmen.

Wie ging das nochmals mit dem Atem?! War mir eigentlich immer unklar und völlig nicht bewusst. Ich atmete einfach irgendwie, während ich schrie. Es war wohl mehr ein nach Luft ringen, damit ich nicht ersticke. Sauerstoff braucht der Mensch… Jedenfalls gab man mir dann Wehenhemmer, schliesslich sollte ich jetzt entspannen. Nach ein paar Stunden wurde erneut aufgefahren mit Wehenmittel und das Drama ging von vorne los.

Weitere Stunden wie diese zuvor verstrichen nur mein Muttermund verstrich nicht! Irgendwann schrie ich nach PDA… schliesslich sind wir im Krankenhaus!

Durch mein definitiv nicht richtiges Atmen über Stunden kam das nächste Problem… Klein Männchen hatte auch nicht mehr genügend Sauerstoff und die Herztöne wurden schlecht und zwar sehr schlecht!

Somit hat man mich binnen Minuten in den OP verfrachtet… ich konnte zu diesem Zeitpunkt schon gar nichts mehr sagen. Mein Körper war am Ende und ich zitterte so stark, dass es einem Erdbeben glich.

Ich war am ENDE nach 36 STUNDEN konnte ich nicht mehr und betete nur noch: Holt mein Kind aus mir raus Sofort!!!

Der Kaiserschnitt folgte und ich erbrach mir die Seele aus dem Leib. Klein Männchen war wohlauf und gesund und ich dankbar für dieses Geschenk. Nach der Geburt hat man mir sofort geraten ein Röntgenbild von meinem Becken zu machen, dies am besten gleich hier im Krankenhaus, jetzt sei ich mit Bestimmtheit nicht schwanger und dann könne man mein Becken vermessen.

Denn die Vermutung der Ärzte: Zu enges Becken! Natürlich,…. wie praktisch, das mach ich doch gleich!

Und die Diagnose: Zu enges Becken! Frau Bucher, leider müssen wir Ihnen sagen, dass ihr Becken so eng ist, dass eine natürliche Geburt ausgeschlossen ist! Wir raten ihnen dringend an, bei einer nächsten Schwangerschaft den Kaiserschnitt frühzeitig zu planen.

Das wird wieder im Desaster enden… das war mir damals klar. Ein 2. Kind war aber nicht mehr in Sicht… nicht wegen der Geburt sondern wegen anderen Lebensumständen. Ich hatte sogar Zeiten, da war ich überzeugt keine weiteren Kinder mehr zu bekommen. Jahre vergingen und ich baute mir nebst der Arbeit als Mama meine eigene Praxis im Bereich Pilates/Yoga/Coaching-Healing auf.

Viele Aus- und Weiterbildungen später war ich immer mehr im Bereich Schwangerschaft/Geburt tätig. Ich leitete jahrelang Schwangerschaftsyoga und Rückbildungs Kurse und hatte immer wieder spannende Begegnungen mit werdenden oder frischgebackenen Mamis. Viel hörte ich über schlimme Geburtserfahrungen und hatte diese teilweise auch bei Traumaarbeit in der Praxis begleitet. Zunehmend drängte sich mir die Frage auf, muss das denn alles so schlimm sein?

Muss die Geburt ein Drama/Trauma sein?

Das kann doch nicht möglich sein. Natürlich hatte ich mich in all den Jahren persönlich ein ganzes Stück weiterentwickelt. Ich hatte tiefgehende Fragen an das Leben. So befasste mich mit dem Thema Geburt ebenfalls tiefer. Da liegt doch der Anfang des Lebens. Zusammenhänge mit anderen Themen im Leben tauchten auf und alles machte mehr Sinn. Zusätzlich hatte ich den Anspruch meinen Frauen im Schwangerschaftsyoga auch noch etwas mehr als „nur“ Yoga Übungen mitzugeben.Denn aus der Arbeit im Mentalen Bereich wusste ich, dass nicht nur unser Körper sondern auch andere Ebenen eine bedeutende Rolle spielen. Ich besuchte die Ausbildung bei Nicole Regli zur Kursleiterin Mentale Geburtsvorbereitung und da gingen mir viele Lichter auf. Es war wie ein grosses AHA-Erlebnis.

Ein tiefes Gefühl von: Jetzt ist alles klar! Ich kam bei meiner eigenen Geschichte dahinter warum es so laufen musste, arbeitete es auf, und verzeihte mir und allen anderen Beteiligten! Heilung pur.

Meine zweite Schwangerschaft

Aber jetzt! Jetzt soll es mein Ziel sein, dass jede Frau eine schöne Geburt erleben darf. Voller Vertrauen und Selbstbestimmung. Kurz darauf wurde ich selbst erneut schwanger… eine wunderbare Möglichkeit die eigene Erfahrung mit der Mentalen Geburtsvorbereitung und Hypnobirthing zu machen.

Und glaube mir; auch wenn 11 Jahre vergangen waren zu diesem Zeitpunkt hast du auf einen Schlag alle Erinnerungen an die Geburt wieder auf dem Silbertablett.

Trotzdem; schon beim Schwangerschaftstest war klar; Dieses Kind kommt natürlich zur Welt ohne geplanten Kaiserschnitt! Ich gehe davon aus, dass gewisse Personen in meinem Umfeld nicht daran glaubten, dass ich das schaffe. Mein Mann hat mich aber vollstens unterstützt und immer an mich geglaubt. Alles andere war mir egal. Ich bereitete mich vor, befasste mich mit mir, baute die Verbindung zu meinem Baby auf und übte Atem- und Visualisierungstechniken. Ich war mein eigenes Projekt. Und ich war mir sicher, ich schaffe das!

Ich war mir sicher, weil ich die Hintergründe einer Geburt kannte, weil ich ein tiefes Verständnis über die Bedeutung der Geburt erhalten habe. Weil ich wusste, was es heisst zu gebären.

Im Geburtshaus wurde ich unterstützt und man gab mir die Möglichkeit dahin zu kommen um zu gebären. Alle meine Untersuchungen waren bei meiner Hebamme und ich hatte bis auf den einen „Pflichtultraschall“ welcher vom Geburtshaus vorgeschrieben wurde keine ärztliche Betreuung. Ich kannte die Wichtigkeit der Hebamme und war mir absolut sicher, dass es nichts weiter an „Fachpersonal“ brauchen würde.

Geburtsarbeit ist Hebammenarbeit!

Durch all die Untersuche bei ihr konnte ich eine Bindung zur Person, wie auch dem Geburtsort herstellen. Es wurde ein kleines Zuhause für mich und das schenke mir Vertrauen. Gleichzeitig wusste ich aber auch, sofern nicht alles ganz nach Plan läuft müsste ich ins Spital. Nach Kaiserschnitt haben sie nicht die gleichen Möglichkeiten mich zu unterstützen (ein gewisser Stempel bleibt also doch). Das verstand ich und es war mir mittlerweile auch nicht mehr wichtig.

Ich als Person, meine eigene Stärke, mein Vertrauen in mich waren viel wichtiger als der Ort an dem ich gebären würde.

Ich hatte ja auch gelernt, dass ich alleine die Verantwortung übernehme und nicht die Ärzte oder andere Personen. Ich war bereits ausgebildete Kursleiterin der Mentalen Geburtsvorbereitung aber eine wunderbare eigene Geburtsvorbereitung nach der Methode der Mentalen Geburtsvorbereitung habe ich mir und meinem Mann ebenfalls gegönnt. Damit ich auf der Seite der Kursteilnehmerin stehen konnte. Und es war herrlich!

Auch bei dieser Schwangerschaft lies die Geburt auf sich warten. Termine werden in unserer Familie nicht so präzise wahrgenommen 😉 aber diesmal blieb ich ruhig und wartete. Tag für Tag verging und ich wartete noch immer! Dadurch bin auch auch zur Expertin in den Methoden zur natürlichen Einleitung für die Geburt geworden… sämtliche Tricks und Mittelchen habe ich ausprobiert. Mehr aber einfach, damit ich das Gefühl hatte etwas zu tun. Auch wenn ich Tage hatte an welchen ich nicht mehr warten wollte, ich wusste tief in meinem Herzen: Ich warte!

Das Baby gibt den Startschuss und nicht ich!

Ich musste ab dem 5. Tag über dem Termin täglich ins Krankenhaus zum CTG und der Fruchtwasserkontrolle. Und da wurde mir angeraten ich solle zur Einleitung erscheinen. Denn sie müssten bei mir, aufgrund des Kaiserschnitts sanft anfangen. Das könne ein paar Tage dauern. Darum soll ich doch am besten sobald wie möglich im Krankenhaus eintreten. NEIN! Dachte ich mir, ich warte! Und habe dies auch so gesagt. Die Ärzte konnten es nicht verstehen versuchten mich zu überreden.

Meine einzige Frage war nur immer; geht es dem Baby noch gut?!

Nach dem „Ja“ von Ihnen brauchte ich keine weiteren Infos. Bedankte mich, packte meine Tasche und watschelte nach Hause. Mein Mann war wohl verzweifelter als ich, als er Tag für Tag wieder zur Arbeit musste und mich abends wieder zuhause mit Kugelbauch vorfand.

In seinem Geschäft gingen schon Gerüchte über eine Scheinschwangerschaft um:-) Aber dann nach Tag 11; die letzte Warnung vom Krankenhaus… ich hatte dort eine tolle Hebamme die mich mit einem homöopathischen Mittel wieder nach Hause schickte. Zum Glück hatte ich inzwischen einen anderen Namen und durch die Jahre, die vergangen waren, war wohl meine Akte irgendwo im Keller. Ich erzählte niemandem von meiner Diagnose. Ich glaube, nicht mal mein Mann war sich diesem Ausmass bewusst.

Endlich es geht los

Ich hatte noch eine letzte Nacht Aufschub gekriegt und musste dann in dieser Nacht wirklich ein Wörtchen mit meinem Bauchbewohner reden. Deine letzte Chance mein Kleiner, bevor es uns an den Kragen geht! Und siehe da…. In dieser Nacht ging dann nach 12 Tagen warten das Fruchtwasser weg. Und wir konnten uns im Krankenhaus abmelden und ins Geburtshaus gehen. Alle waren froh und erleichtert.

3 Stunden nachdem das Fruchtwasser weg war, setzten die Wellen ein… oh, die kann man ja durchaus aushalten und mit der Atemtechnik veratmen… eine neue Erfahrung für mich.

Es waren Wellen die auf mich und zu meinen Körper passten, denn sie wurden ja auch von meinem Körper erschaffen und nicht künstlich erzeugt. Ich hatte relativ bald lange, starke Wellen und war so dankbar für die Atemtechnik, die Visualisierungen und all mein Wissen über die Geburt. Teilweise hatte ich das Gefühl in regelrechter Trance zu sein… völlig neben meinem Körper. Ich bin ehrlich, es hat weh getan! Aber ich konnte mit dem Schmerz umgehen.

Das war meine grösste Überraschung wie toll man mit der richtigen Technik mit dem Schmerz umgehen kann.

Ich wusste auch immer, dass er wieder geht. Ich habe mich nicht in den Schmerz hineingesteigert er wurde zu meinem Freund. Nach ein paar Stunden ging es allerdings nicht weiter… der Muttermund blieb auf gleichem Stand und ich musste wirklich aufpassen, dass mich das nicht demotiviert. Ich hatte also eine neue Herausforderung „DRAN Bleiben“ nicht aufgeben. Die Hebamme fragte mich, was mich blockiert, denn sie konnte sich den Stillstand nicht erklären, ich war ihrer Meinung nach entspannt, hatte gute wirkungsvolle Wellen…. ziemlich schnell hatte ich die Anwort:

„Ich möchte mein Baby nicht gehen lassen“. Ich war so gerne schwanger, ich wollte diese Symbiose nicht aufgeben.

Ja…. das passt schlecht zum gebären… Beisst sich irgendwie. Aber langsam sollte es vorwärts gehen, meinte die Hebamme. Ich kam vorerst nicht davon los, dass ich nicht loslassen konnte. So machte mir die Hebamme den Vorschlag ins Krankenhaus zu wechseln, denn sie dürften an mir nichts unternehmen. Da ich ja diesen Stempel „Kaiserschnitt“ hatte. Sie fragte mich was ich wolle; und ich wollte eine natürliche Geburt das Stand über allem. Auch über dem wo diese Geburt stattfindet. Sie meinte dann; jetzt hätte ich noch genügend Kraft und könne so im Krankenhaus weitermachen. Genau mit dieser Technik, genau mit dieser Ruhe… bevor es zur Notsituation kommt. Wir mussten mit dem Auto den Standort wechseln, dies brauche auch noch Zeit. Ich wehrte mich nicht und stimmte zu. Mir war egal wo und ich war mir bewusst, dass ein Geburtshaus nicht alle Möglichkeiten hat. Denn die Sicherheit geht einfach vor.

Im Krankenhaus

So machten wir uns auf ins Krankenhaus und durfte die nächste Erfahrung machen… Wellen zu haben ohne bei mir zu sein… aus meiner Mitte gerissen zu sein! Oh mein Gott… das waren Welten! Denn ich konnte durch das laufen und mich fortbewegen nicht die gleiche Aufmerksamkeit auf mich lenken, wie wenn ich im ruhigen, geschützten Raum bin. Im Nachhinein eine tolle Erfahrung der direkte Vergleich der Wellen und deren Auswirkung auf mich, im Unterschied zu spüren.

Ich kann vollstens nachfühlen, wenn jemand nicht in seiner Mitte ist, nicht bei sich ist, was das im Körper auslöst. CHAOS!

Nun, im Krankenhaus angekommen fasste ich mich nochmals. Die Hebamme motivierte mich und ich gab auch da direkt klar zu verstehen, dass ich natürlich gebären will. So liess man mich machen. Teilweise auch unfreiwillig, da in dieser Nacht so viel los war. 5 Geburten und 2 Hebammen!….. das war mein Glück, denn so war ich „alleine“ mit meinem Mann. Niemand sass neben mir und wartete auf mich, ich hatte meine Ruhe und fand wieder zurück in meine Kraft. Wir waren wirklich stundenlang allein. Ab und zu schaute die Hebamme rein, kontrollierte das CTG und noch seltener mein Muttermund.

Ich war froh… ich hatte alles was ich brauchte um zu gebären. Mich, mein Baby und meinen Mann.

Und dann, plötzlich ging es schnell… der MuMu war vollständig auf .

Wow… wirklich?! Das war ja einfach…. Im Übersetzten Sinn:-) ich spürte wie sich mein Atem veränderte und es einen Druck nach unten gab. Eine Kraft die unbeschreiblich ist. Ich sagte meinem Mann; „Schatz, jetzt musst du klingeln“ jetzt muss die Hebamme her, das Baby kommt!!!“ Und tatsächlich… sie kontrollierte kurz und wies an ich solle noch etwas warten. HAAALLOOOO?! WARTEN? War das ihr ernst… ich kann doch jetzt nicht mehr warten. Sie verschwand.

„Schatz, es MUSS jetzt jemand kommen, das Baby will JETZT raus!“ Und erneut wurde durch meinen Mann geklingelt. Da kam die Ärztin mit Ihrer AssistenzÄrztin reingedackelt… Ich; „Mir ist jetzt egal wo die Hebamme ist, ich kann nicht mehr warten!“ und sie setzten sich vor mich hin und sagten; „Na gut, Frau Niffeler dann pressen sie mal kräftig!“

Gegenseitig stellten sie sich dauernd die Frage, wo denn die Hebamme bleibe… Ihre Blicke zueinander verrieten mir sofort, denen war nicht so wohl. Geburtsarbeit ist Hebammenarbeit. Aber ich dachte mir auch da; Ich und mein Baby schaffen das! Egal wer jetzt da sitzt. Und tatsächlich, ein paar Wellen später schob ich mein Baby aus mir raus.

OH MEIN GOTT ICH HABE ES GETAN!

Die Hebamme kam rein und meinte: oh, ist jetzt das Baby schon da?! Die Ärzte sichtlich erleichtert und ich überglücklich. Timo war geboren und ein strammer Kerl von 4060 Gramm und 53cm!

Die Geburt war einfach nur Traumhaft. Die Zeit von knapp 24 Stunden habe ich gebraucht um Abschied zu nehmen. Es ist mir nie so lange vorgekommen. Wenn es schneller gewesen wäre, hätte ich ein Problem gehabt. Ich bin von ganzem Herzen dankbar, dass ich mir vertraut habe und eine natürliche Geburt erleben durfte! Es gibt nichts Vergleichbares. Diese Möglichkeit möchte ich allen schwangeren Frauen geben, das Wissen, den Rucksack für eine natürliche, kraftvolle, selbstbestimmte Geburt voller Liebe und Vertrauen. Und auch wenn ich während der Geburt diverse Stationen hatte, den Wechsel und all das… es war für meine Erfahrung genau das Richtige!

Es war das Beste, dass ich so lange alleine war. Nur wir … Rückwirkend glaube ich, dass ich mich erst da wirklich nur auf mich konzentrieren konnte. Obwohl die Hebammen im Geburtshaus absolut toll waren. Aber ich habe es gebraucht alleine zu sein. Das war meine Erfahrung. Ich hätte es nie gedacht, denn bei der 1. Geburt war ich überzeugt, dass ich alle Leute, all das Fachpersonal so Dringend brauche. Das ist nicht die Wahrheit für mich. Ich brauchte nur mich! Ich bin stolz, dankbar und glücklich und ich freue mich auf jede Frau die ich dahin begleiten darf.

Übrigens; hatte das Klinikpersonal nach langem Suchen meine Akte irgendwo im Keller gefunden und die Ärztin kam nach der Geburt damit angerannt…

„Frau Niffeler, sie hatten vor 11 Jahren die Diagnose „zu enges Becken!“ Warum haben sie nicht einen Kaiserschnitt geplant, es ist doch laut Akten nicht möglich für sie normal zu gebären.

„Doch, es ist möglich, ich habe es soeben getan“, war meine Antwort mit einem lächeln im Gesicht und meinem Sohn im Arm.

Nadine Niffeler, Mutter von 2 Söhnen, Grosswangen